„Der Raum in den Bildern von Cornelia Kemper-Herlet ist offen und durch nahezu endlos variierbare Konstellationen der in ihm auftretenden figürlichen Elemente gekennzeichnet. Über die Weise, in der diese figürlichen Gestalten im künstlerischen Prozess entstehen, äußert sich die Künstlerin in einer Arbeitsnotiz so: „Wahrgenommenes, Gesehenes und mein Unbewußtes verschmelzen zu einem Bild. So entsteht eine eigene Bildrealität. Es kristallisieren sich Gestalten heraus, die mich selbst überraschen können. Aus dem Abstrakten läßt sich Gegenständliches erahnen.“ Welchen Charakter hat der Raum, den diese Gestalten für ihr Erscheinen benötigen? Ich habe den Eindruck, es ist der einer Bühne, auf der die Bildelemente wie Figuren eines Theaterstücks auftreten. – Sollte ich sagen: Diese Bühne eröffnet den Raum eines imaginären Welttheaters?“

(Professor Wolfgang H. Pleger)


„Aus nebelartigen, fast unstofflichen Schleiern, wie wir sie aus den Aquarellskizzen seiner Rheinreisen von William Turner kennen, tauchen schemenhaft Figuren und Objekte auf, um gleich wieder zu verschwinden und in anderer Gestalt erneut zu erscheinen. Cornelia Kemper-Herlet nimmt den Betrachter mit auf eine Reise in ihre Bilder hinein, gibt ihm dann aber keine fassbaren Grenzen, sich daran festzuklammern, sondern fordert ihn auf, sich selbst darin zu orientieren, sich auf einen Erkundungsprozess einzulassen, der zu einer Bewegung verlockt, die der des Schaffungsprozesses entspricht.“

(Berthold Mallmann in "Palette und Zeichenstift")